Qualität? Kostet doch nur Geld!

 

Qualitätsmanagement? Kostet doch nur Geld!

Während der Einkauf den Grundstein für den Gewinn legt, verbrennt das Qualitätsmanagement Geld! Im Sales kann ich genau nachvollziehen, wie das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aussieht, doch geht das auch im Qualitätsmanagement?

 

Diese oder ähnliche Aussagen und Fragestellungen haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Eventuell haben Sie sich selbst schon mit dem Thema befasst. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen die Q-Kosten vorstellen, Beispiele der Erhebung nennen und Ihnen die Entwicklung des Kostenverständnisses erläutern.

Aufgabe und Ziele einer Prozessbezogenen Q-Kostenrechnung

Nutzen Sie eine Zielpyramide, so kann man sicherlich den Performancenachweis des Qualitätsmanagements an oberster Stelle finden. Mit der Einführung der Q-Kosten sind Sie erstmals in der Lage aufzuzeigen was Ihre Qualität kostet-ja, aber vor allem, was Ihnen Ihr Qualitätsmanagement an Kosten einspart, mehr noch, Sie können den Beitrag des Qualitätsmanagements am Erfolg sichtbar machen und zwar auf Zahlen, Daten, Fakten bezogen!

 

Ein weiteres wesentliches Ziel der Q-Kosten, ist die verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten. Nur so ist es möglich die Kosten zu kategorisieren und damit die Grundlage für eine transparente Kostenübersicht zu erhalten. Mit dieser Vorarbeit der Zuordnung, legen Sie das Fundament für die Kostenoptimierung, da Sie nun in der Lage sind die Kostentreiber zu identifizieren.

Kennen Sie nun die Kostentreiber, so ergibt sich fast automatisch die Priorisierung der nächsten Zielsetzungen und Verbesserungsmaßnahmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kosten der Qualität (traditionell)

 

Traditionell lassen sie die Kosten der Qualität in die Bereiche Fehlerverhütungskosten, Prüfkosten und Fehlerkosten einteilen. Die Fehlerkosten wiederum lassen eine weitere Einteilung nach internen und externen Fehlerkosten als relevant erscheinen.

Fehlerverhütungskosten

Diese Kosten fallen nicht nur in der Quality Assurance an, sondern auch in anderen Abteilungen. Fehlerverhütungskosten sind Kosten, die durch präventive Fehlerverhütungsmaßnahmen entstehen. Als Beispiel können Sie die internen Audits nehmen.

 

Prüfkosten

Prüfkosten entstehen durch die Qualitätsprüfung, z.B. durch die Personalkosten oder die eingesetzten Prüfmittel.  Auch die Investitionen in Prüfanlagen und –einrichtungen sind als Prüfkosten zu verstehen. Natürlich dann auch die Wartungskosten für die Prüfeinrichtungen, wenn Sie dieser Logik folgen.

 

Fehlerkosten

Entstehen Kosten durch das Nichterfüllen von Qualitätsanforderungen, spricht man von Fehlerkosten. Diese Kosten lassen sich weiter feingliedern in interne Fehlerkosten und externer Fehlerkosten. Beispiele hierfür sind Kosten für die Nacharbeit, Garantiekosten oder Minderungen.  Fehlerkosten führen zu unnötigen Verlusten und schmälern den Erfolg eines Unternehmens. Nicht zu vernachlässigen, sind die entgangenen Gewinne, die durch die Folgen von Fehlerkosten entstehen und der meist damit verbundenen negativen Reputation.

 

 

Kosten der Qualität (modern)

Ansatz der modernen Betrachtungsweise ist es, die notwendigen Kosten zur Erfüllung von Qualitätsanforderungen als Investitionen zu begreifen. Vermeidbare Kosten sind die Kosten, die auf Fehlern beruhen und damit im Sinne der 0-Fehler-Strategie schlicht den Gewinn schmälern.

Zusammengefasst ergeben sich nach moderner Betrachtungsweise die Kosten der  Übereinstimmung und die Kosten der Abweichung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  In Anlehnung an Vorest AG QMB

  

Optimierung der Q-Kosten

Das Optimum der Qualitätskosten ergibt sich, nach traditionellem Ansatz, aus der Schnittmenge von Fehlerkosten und Prüfungs- und Fehlerverhütungskosten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Vorest AG QMB 

Traditionell betrachtet heißt das also, dass eine Verbesserung der Qualität nur mit höheren Kosten möglich ist. Die Kostenhöhe würde jedoch dann auch das Produkt wirtschaftlich unrentabel machen, da ein Produkt mit einer Qualität von 100% somit nicht am Markt durchsetzbar wäre.

In unserer heutigen Zeit ist jedoch zunehmend schwerer geworden Produkte die eine Fehlerfreiheit von unter 100 %  innehaben am Markt gewinnbringend zu positionieren. Da die Optimierung der Prüfaufwände und damit der Prüfkosten nur begrenzt machbar ist, müssen neue Ansätze gefunden werden.

Beim modernen Ansatz entsteht  das Qualitätskostenoptimum  aus den  Kosten der Übereinstimmung und den Kosten der Abweichung. Werden nun auch die Gesamtkosten optimiert, ist es möglich ein Kostenoptimum bei  100% Erfüllung der Qualitätsanforderungen zu erhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Vorest AG QMB 

 

Freuen Sie sich schon jetzt auf Ihr nächstes Management Review!